Hochformatige Videoprojektion einer Person auf Bettlaken

Ein-Kanal-Videoinstallation. Projektion auf historischem Bettlaken aus zusammen gefügten Stofftaschentüchern (Scheunenfund Gikendorf) 2019

 

Die feministische Videoinstallation fathering ist eine Befragung der Mutterschaft in der Kunstwelt. Mit einem kritischen Blick auf das traditionelle Verständnis von Künstlerschaft und Mutterschaft bricht diese Installation stereotype Vorstellungen vom Vater-, Mutter-, Elternwerden auf und fordert ein Nachdenken über die Positionen von Kunstschaffenden und ihrer Geschlechterrollen in Hinblick auf Verwertbarkeit und Sichtbarkeit auf dem Kunstmarkt.

Ein zentrales Thema ist die Frage nach dem „Verwandtwerden“, der Entscheidung zu Nachwuchs und dessen Bedeutung für die Person, die als Frau gebärt und dann als Mutter gilt und deren Standing als Künstler*in. In einer Gesellschaft, die oft die Produktivität und Relevanz von Künstlern anhand traditioneller Maßstäbe misst, werden Mütter häufig marginalisiert und unsichtbar gemacht. In einer Zeit, in der die Kunstwelt weiterhin von patriarchalen Strukturen geprägt ist, eine umfassendere Anerkennung und Wertschätzung der kreativen Beiträge von Müttern* selten ist, solange die Frage für Künstlerinnen lautet: „Kunst oder Leben?“, entscheide ich mich für die Vaterschaft.

 

Gemeinschaftsausstellung AUSLOTEN mit Sandra Hilleckes in der Pop Gallery Lüneburg 2019